Fast Track Ultra 8R | Benutzerhandbuch |
10 Overdub-Recording und Monitor Mixing
Popmusik wird heute oft mit dem so genannten “Overdub”-Recording aufgenommen. Dieses Verfahren erlaubt es Musikern, ihren Part aufzunehmen, während sie bereits aufgenommene Parts des Songs hören. So kann ein Sänger seinen Part singen, während er über Kopfhörer die zuvor aufgenommenen Gitarren-, Bass- und Drumparts hört. Das Verfahren ist deshalb so beliebt, weil die verschiedenen Parts einzeln aufgenommen werden und daher einfacher bearbeitet und perfekt aufeinander abgestimmt zu einem Song abgemischt werden können. Wenn zum Beispiel der Gitarrist mit seinem Solo nicht zufrieden ist, können einzelne Noten verändert, das Solo komplett neu aufgenommen oder einzelne Teile verschiedener Aufnahmen zusammengefügt werden, um eine perfekte Performance zu erstellen. Diese detaillierte Bearbeitung ist bei “Live”-Aufnahmen nicht möglich, bei denen alle Sounds gleichzeitig aufgenommen werden.
Um Overdubs aufzunehmen, müssen die individuellen Monitor- oder “Cue”-Mixe an die Kopfhörer jedes Musikers gesendet werden. Dieser Mix enthält die zuvor aufgenommenen Tracks sowie das “Live”-Signal, das gerade aufgenommen wird. Der Sänger zum Beispiel muss die Gitarren-, Bass- und Drumtracks hören, während sein Gesang mit dem Computer aufgenommen wird.
Mit den vier ersten Registerkarten des Fast Track Ultra 8R-Control Panels können Sie bis zu vier Stereo-Monitor-Mixe erstellen. Jede Registerkarte ist für einen Stereomixer mit 16 Eingängen (acht Hardwareeingänge und acht Software- Ausgänge Ihrer Audiosoftware) zuständig. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Kapitel “Software-Ausgang Signalrouting” in diesem Handbuch.
Jede Registerkarte routet Signale an ein Ausgangspaar:
Registerkarte: | Der Ausgang dieser Registerkarte wird geroutet an: |
Monitor 1/2 | Hardware-Ausgänge 1/2 und Kopfhörerausgang 1 |
| |
Monitor 3/4 | Hardware-Ausgänge 3/4 und Kopfhörerausgang 2 |
| |
Monitor 5/6 | Hardware-Ausgänge 5/6 |
Monitor 7/8 | Hardware-Ausgänge 7/8 und S/PDIF-Ausgang |
| |
Verwenden des Monitor-Mixers
Um den Fast Track Ultra 8R-Monitor-Mixer zu verwenden:
1.Wählen Sie die Registerkarte zu den Hardwareausgängen, an die Sie den Monitor-Mix senden möchten. Wenn Ihr Mix zu den analogen Ausgängen 7/8 gesendet werden soll, wählen Sie also die Registerkarte “Monitor 7/8”.
TIPP: Beachten Sie, dass die Kopfhörerausgänge
1 und 2 fest mit den analogen Ausgängen 1/2 und 3/4 verdrahtet sind. Wenn Sie die Monitor-Mixe an den ersten oder zweiten Kopfhörerausgang routen möchten, wählen Sie die Registerkarte “Monitor 1/2” bzw. “Monitor 3/4” aus.
2.Stellen Sie die Hardwareeingangskanäle und der Software-Returnkanäle auf eine angenehme Lautstärke ein.
•Die acht Kanäle auf der linken Seite des Mixers entsprechen den “Live”-Hardwareeingängen. Wenn Sie z.B. ein Mikrofon und eine Gitarre an die ersten beiden Eingänge angeschlossen haben, werden diese Signale an die Kanäle 1 und 2 des Mixers gesendet.
•Die acht “Software-Return”-Kanäle entsprechen den Ausgängen Ihrer Audioanwendung.
•Die letzten beiden Kanäle auf der rechten Seite entsprechen den Hauptausgängen des Monitor-Mixers, die an die zugeordneten Hardwareausgänge des Mixers (auf der Rückseite von Fast Track Ultra 8R) gesendet werden.
Beachten Sie, dass der Mixer nur für das Monitoring vorgesehen ist. Alle Signale, die über die Hardware-Eingänge empfangen werden, werden direkt und ungefiltert auch an die Audioanwendung geroutet. Das Monitor-Mixer empfängt diese Eingangssignale ebenfalls, damit Sie einen nahezu latenzfreien Monitormixe erstellen können. Änderungen, die Sie am Monitor-Mixer machen, beeinflussen nicht die Aufnahme (oder Ihre Audiosoftware), da dessen Ausgänge nicht aufgenommen werden.
Wenn der Sänger während der Aufnahme den Gitarrentrack ausblenden möchte, können Sie den Gitarrenkanal seines Monitormixes stumm schalten, ohne die Aufnahme damit zu beeinflussen.