Hughes & Kettner TrilogyTM manual Röhrentausch, Wartung 5 und Service, Trilogy Manual

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Röhrentausch, Wartung

Trilogy™ Manual 1.1

Röhrentausch, Wartung

5 und Service

Der TRILOGY™ ist ab Werk mit EL34 und 12AX7 Röhren be- stückt. Sie werden nach dem „Burn-In“ (ein erster Dauerlauf unter Last) in aufwändigen Selektionsverfahren auf ihre elektrischen Werte, mechanische Beschaffenheit (Mikrofonie), und darüber hinaus im akustischen Test am fertigen Gerät auf ihr Soundverhalten geprüft. Einer der wichtigsten Schritte ist dabei das „Matching“ (also das Zusammenstellen von Röhrensätzen gleicher Kennlinie) für die Endstufenbestückung.

5.1 Wann ist ein Röhrentausch sinnvoll?

Die im TRILOGY™ eingesetzten Röhren zeichnen sich durch vorbildliche Verarbeitungsqualität und eine hohe Lebensdauer aus. Sollte dennoch einmal ein Problem auftauchen, stell dir vor einem voreiligen Röhrentausch bitte folgende Fragen:

Lag die Ursache des Fehlers bzw. Ausfalls an der Röhre selbst oder vielleicht an der Geräteperipherie, z.B. defektes Speaker-Kabel als Ursache für defekte Endstufenröhre? (Falls der Fehler nicht behoben wird, könnte das Problem nach einem Röhrentausch erneut auftreten).

War während des Betriebes die Netzspannung konstant? Bei Vollröhren-Amps kann eine Überspannung im Netz die Ursache für einen Ausfall sein. Überspannungen entstehen z.B. bei Strom-Generatoren oder unsachgemäß ausgeführten Starkstromverbindungen.

Hat vielleicht nur eine Sicherung angesprochen, ohne dass ein wirklicher Defekt vorliegt? „Gealterte“ Sicherungen, Teilchenentladungen in einer Röhre oder Überschläge durch Netzspannungsspitzen könnten die Ursache sein.

Ein Röhrentausch wäre dann wenig sinnvoll. Röhren zeigen nach entsprechender Betriebsdauer Verschleißerscheinungen (erhöhte Mikrofonie, Brummempfindlichkeit, Höhenverluste, Leistungsverluste etc.). Solche Anzeichen machen einen Austausch nötig, denn sie führen nicht nur zu schlechteren Klangergebnissen, sondern sind Vorboten für einen bevor- stehenden Ausfall der betroffenen Röhre.

Hinweis:

Von einem Röhrentausch aus Spaß an Soundexperimenten ist auf jeden Fall abzusehen. Die hierbei entstehenden Kosten könnten bei unsachgemäßem Handeln unerwartet hoch ausfallen.

5.2 Was ist beim Röhrentausch zu beachten?

Der Röhrentausch sollte ausschließlich durch technisch quali- fiziertes Fachpersonal erfolgen! Folgende Hinweise sind deshalb nur für Service-Techniker gedacht:

Vor dem Ausbau des Chassis auf der Rückseite ist der Netz- stecker des TRILOGY™ zu ziehen und eine Mindestentladungs- zeit von 2 Minuten abzuwarten! Ist das Chassis ausgebaut, können die Röhren vorsichtig aus ihren Sockeln gezogen werden. Eine einzelne Endstufenröhre darf nur dann getauscht werden, wenn sie exakt in das Match passt (die gleiche Kennlinie auf- weist). Für die Endstufenröhren grundsätzlich nur gematchte Sätze einsetzen. Wird ein neuer Satz gematchter Endstufen- röhren mit den gleichen Kennliniendaten des alten Satzes verwendet, so ist ein Bias-Abgleich (Ruhestrom-Abgleich) nicht zwingend notwendig. Wird dagegen ein Match mit abweichenden Kennliniendaten verwendet, so muss ein Bias-Abgleich erfolgen. Der Abgleich setzt umfangreiche Messkenntnisse voraus und ist ausschließlich von im Röhren- Amp-Bereich qualifizierten Technikern vorzunehmen.

5.3Wie kann ich die Lebensdauer meines Trilogy™ verlängern?

Betreibe den Trilogy™ niemals ohne Last (Lautsprecher)! Ein hochwertiges, knicksicheres Boxenkabel ist daher zwingend notwendig.

Nutze den STANDBY-Schalter! Häufiges Aufheizen der Röhren erhöht den Verschleiß. Das Abschalten der Anoden- spannung mit der STANDBY-Funktion spart Betriebsstunden.

Vermeide Erschütterungen, insbesondere bei laufendem Gerät. Vor dem Transport den Amp ausschalten und die Röhren abkühlen lassen.

Sorge immer für eine technisch einwandfreie Geräteperipherie! Freie Lüftungsschlitze für eine ungestörte Luftzirkulation sind lebenswichtig für den Trilogy™.

In jedem Fall zu vermeiden sind extreme Hitze, das Eindringen von Staub und – ganz besonders – Nässe.

Die Spezifikationen von Zusatzgeräten müssen genauestens beachtet werden. Niemals Lautsprecherboxen mit zu kleiner Impedanz (Ohmzahl) am Trilogy™ betreiben.

Nie Geräte mit zu großem Pegel (z.B. Endstufen) an die Eingänge des Trilogy™ anschließen.

Vor Anschluss des Gerätes immer die vorhandene Netz- spannung prüfen. Im Zweifelsfall den Bühnentechniker, Hausmeister o.ä. kontaktieren.

Keine ”do it yourself” Reparaturen bei Problemen! Auch der Tausch interner Sicherungen muss von einem erfahrenen Techniker vorgenommen werden.

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