CEL-2A Bedienungsanleitung
Will man mit einem Kompressor erfolgreich arbeiten, muss man sich unbedingt die Hüllkurve eines Signals vor Augen halten und danach ein Schema erstellen, das sich präzise danach richtet. Ein Kick-Drum etwa, bei dem das Signal scharf einsetzt und ebenso rasch wieder abfällt, erfordert eine Hüllkurve mit schnellem Einschwingen, gewissem starkem Pegelhalten und raschem Auslösen des komprimierten Signals. Der CEL-2A verfügt über eine ausreichende Parameterregelung, sodass nahezu jede gewünschte Konfiguration möglich ist. Aufgrund der einzigartigen Architektur des CEL-2A bearbeiten Gate, Kompressor und Limiter das Signal unabhängig. Danach leiten sie das bearbeitete Signal auf dem kürzesten und saubersten Weg zum Ausgang zurück. Diese Einstellungen funktionieren am besten bei einzelnen Instrumenten, die in den CEL-2A eingeschleift und über ein Kanal-Insert zurückgeleitet werden. Der persönliche Geschmack ist ein wichtiger Bestandteil der anspruchsvollen Arbeit im Audio-Bereich, und hierzu gehört auch die Kompression. Lassen Sie bei den Einstellungen daher ganz Ihren Wünschen den Lauf!
Lead-Gesang
Weniger ist hier mehr, und die Hauptaufgabe des CEL-2A besteht darin, den Dynamikbereich des Sängers ohne Beeinträchtigung wiederzugeben und zu unterstützen, sodass er im Einklang mit dem System und der Veranstaltung steht. Daher kann die Kompressorschwelle hoch genug eingestellt werden (-5), um dem Sänger die vollständige dynamische Freiheit für nahezu das gesamte Stück zu gewähren, wobei das Gerät nur während lauter Passagen und scharfer Spitzen aktiviert wird. Ein Verhältnis von 3:1 sollte ausreichend sein, bei begnadeten Sängern ist jedoch möglicherweise ein stärkeres Pegelhalten bei 4:1 erforderlich. Durch Einstellen des Attack-Reglers auf 50 Millisekunden kann sich das einzigartige Timbre des Sängers durchsetzen, während eine Beeinträchtigung durch harte Anschläge verhindert wird. Umgekehrt glättet eine Einstellung des Release-Reglers um 0,4 Sekunden Phrasen, ohne ihnen ihre Lebendigkeit zu nehmen. Der Expander sollte deaktiviert bleiben, da sanfte Passagen verloren gehen können, wenn aufgrund des Hintergrundrauschens eine hohe Schwelleneinstellung erforderlich sein sollte. Es ist jedoch einen Versuch wert, die Gate-Funktion zu aktivieren, um den Eindruck einer tieferen Nähe zwischen Sänger und Publikum zu vermitteln und dabei den Raum weniger stark zu verengen. Versuchen Sie, die Schwelle einzustellen, wenn das Mikro nicht verwendet wird. Steigern Sie dazu den Wert, bis seine LED leuchtet und anzeigt, dass es abgeschaltet ist. Danach stellen Sie den Expansion-Gate-Regler auf die Nennposition von 1:2, bis auf der LED-Anzeige eine Verringerung von -6 (allmähliches Abschalten) bis -12 (hartes Abschalten) zu beobachten ist. Verringern oder steigern Sie während des Soundchecks die Expansionseinstellung, sodass sich das Gate zwischen den Passagen genug schließt um zu verhindern, dass Hintergrundrauschen ins Mikro gelangt, aber ruhige Passagen dennoch zu hören sind. Benutzt der Sänger ein Hyperkardioid- Kondensatormikrophon, kann dies ein übermäßiges Zischen (Überbetonung der Konsonanten s, c und z) im System verursachen. Der CEL-2A ist mit einer neuartigen „De-Ess"-Schaltung ausgestattet, die durch einen einfachen Tastendruck aktiviert wird. Diese Schaltung wurde entwickelt, um störendes Zischen zu beseitigen, ohne die Betonung zu beeinträchtigen, die zum Verstehen der Worte erforderlich ist. Am unteren Ende der Frequenzskala sollte der Tiefpassfilter aktiviert sein, wenn die aktive Stimme nur geringe Bassanteile enthält, etwa bei Sopran, Alt, Tenor oder Lead-Gesang. Durch Herausnehmen unnötiger Informationen wird die Gesangsstimme deutlich verbessert und die Arbeit des Tontechnikers beträchtlich erleichtert. Schließlich wird der Limiter eingestellt, das „Sicherheitsventil" des Signals. Für Lead-Gesang wird der Regler auf 15 gestellt. Dann können Sie sich zurücklehnen und die Show genießen – zumindest bis zum nächsten Feedback.
Background-Gesang
Wie der Lead-Sänger benötigen zuweilen auch die Background-Sänger eine gewisse Unterstützung durch Pegelregelung. Im Gegensatz zum Lead-Sänger profitieren die Background-Sänger jedoch von einer höheren Kompression, da sie selbst einen einheitlichen Pegel für sich wünschen und immer „einen Strich unter" dem Lead-Sänger eingepegelt werden. Daher wird häufig ein Verhältnis von 4:1 bis zu 6:1 mit einer Schwelle bei -10 verwendet. Beim Einschwingen liefert eine Ansprechzeit von 35 Millisekunden die notwendige Glätte, und eine Auslösezeit von 0,75 Sekunden gewährleistet den erforderlichen Pegel am Ende jeder Phrase. Die Expansion-Gate-Einstellungen ähneln denen für Lead-Sänger, wobei abhängig von den Geräuschpegeln auf der Bühne und im Raum der Schwellenwert bei -25 und das Verhältnis bei 1:2 liegen. Der Limiter kann niedriger als beim Lead-Gesang bei 12 eingestellt werden, falls es die Bedingungen erlauben. Gehören zum Background-Gesang auch Bariton oder Bass, wird der Tiefpassfilter weggelassen und der Soundcheck mit deaktiviertem „De-Ess"-Filter begonnen, damit der Gesang seine Brillanz behält.