White Paper ⏐Performance Report PRIMERGY RX100 S4 Version: 2.2, Juni 2007
Einen weiteren signifikanten Einfluss auf die Disk-I/O-Performance hat der Cache der Festplatten. Dieser wird leider
häufig als Sicherheitsproblem bei Stromausfall angesehen und daher abgeschaltet. Andererseits wurde er von den Fest-
plattenherstellern aus gutem Grund zur Steigerung der Schreibperformance integriert. Features, wie Native Command
Queuing (NCQ) funktionieren gar nur, wenn der Plattencache eingeschaltet ist. Aus Performance-Gründen ist es gerade
bei den, im Vergleich zu SAS-Festplatten, langsam drehenden SATA-Festplatten empfehlenswert, den Platten-Cache
einzuschalten. Der weitaus größere Cache für I/O-Zugriffe und damit potentielles Sicherheitsrisiko für Datenverluste bei
Stromausfall sitzt ohnehin im Arbeitsspeicher und wird vom Betriebssystem verwaltet. Um Datenverlusten vorzubeugen,
empfiehlt es sich, das System mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) auszustatten.
Die nebenste-
hende Abbildung
zeigt den Einfluss
des Caches der
Festplatte. Um in
der grafischen
Darstellung die
unterschiedlichen
absoluten Daten-
durchsätze der
einzelnen Last-
profile auszuglei-
chen, wurde eine
relative Darstel-
lung gewählt.
Dabei wurde der
bei eingeschalte-
tem Cache er-
reichte Daten-
durchsatz auf eins
normiert, und der Datendurchsatz ohne Cache als prozentualer Anteil dargestellt. Man erkennt, dass beim reinen se-
quentiellen Schreiben der Festplattencache zu einer Verzehnfachung der Leistung führt. Mit Cache hat die Festplatte
beim sequentiellen Schreiben und Lesen bei einer Blockgröße von 64 kB etwa die gleiche Datentransferleistung von
70 MB/s. Ohne den Festplatten-Cache sinkt die Schreibleistung auf ein Zehntel ab. Nicht ganz so dramatisch sieht es bei
random Zugriffen mit 2/3 lesenden und nur 1/3 schreibenden Zugriffen aus. Hier wird ohne Cache immerhin noch ca. 80%
der möglichen Leistung erreicht. Bei einem Filecopy ohne Festplatten-Cache werden hingegen nur knapp 20% der
möglichen Leistung erreicht. (Alle Messungen wurden mit einer 500 GB Festplatte WD5000KS im Betriebsmodus Native
durchgeführt.)
Obgleich alle SATA-Festplatten, die für die
PRIMERGY RX100 S4 freigeben sind, identische
Leistungsdaten von 7200 Umdrehungen pro
Minute (rpm) und eine Zugriffszeit von kleiner 4
ms aufweisen, so gibt es doch Leistungsunter-
schiede im Detail. Bei fast allen Zugriffsmustern
zeigen Festplatten mit größerer Kapazität einen
höheren Datendurchsatz. Dies erklärt sich durch
die höhere Datendichte, bzw. größere Anzahl an
Schreib-/Lese-Köpfen, die bei Festplatten größe-
rer Kapazität zum Einsatz kommen. Daher kön-
nen mehr Daten während einer Umdrehung der
Festplatte verarbeitet werden.
© Fujitsu Siemens Computers, 2006-2007 Seite 15 (27)