White Paper Performance Report PRIMERGY RX100 S4 Version: 2.2, Juni 2007
Arbeitsspeicher
Den stärksten Einfluss auf die Leis-
tungsfähigkeit des Terminal Servers
übt der Arbeitsspeicher aus. Dabei
spiegelt sich dies insbesondere in der
Antwortzeit wider, denn Windows ver-
schafft sich bei Bedarf weiteren virtu-
ellen Speicher durch Auslagern (Swap-
pen) von momentan nicht benötigten
Daten aus dem Arbeitsspeicher (RAM)
in die Auslagerungsdatei (Swap-File)
auf Festplatte. Da Plattenzugriffe aber
mindestens um die Größenordnung
1000 langsamer sind als Speicher-
zugriffe, führt dies unmittelbar zum
Zusammenbruch der Leistung und zu
einem rapiden Anstieg der Antwortzei-
ten.
Bei Terminal Server wächst der Spei-
cherbedarf bei allen PRIMERGY Sys-
temen linear mit der Anzahl der Benutzer, dies ist auch bei der PRIMERGY RX100 S4 der Fall, wie die zwei Grafiken
zum 32-bit- und 64-bit System veranschaulichen. Trägt man den aus „Available MBytes“ berechneten belegten Speicher,
den „Committed“ Speicher und das „Working Set“ grafisch auf, so erkennt man einen linearen Verlauf, der mit steigender
Benutzeranzahl wächst. Der Anstieg der Geraden ist beim 64-bit Betriebssystem jedoch steiler.
Das 32-bit Betriebssystem (Windows
Server 2003 Enterprise Edition mit
Microsoft Terminal Services) hat einen
Grundbedarf von 128 MB, und pro
Benutzer bzw. Client werden weitere
20 MB benötigt. Der Grundbedarf des
64-bit Systems erhöht sich auf ca.
150 MB. In dem Messszenario arbeiten
allerdings alle Benutzer mit der glei-
chen Applikation, daher zeigen alle
Benutzergruppen den gleichen Spei-
cherbedarf. Der Speicherbedarf ist
jedoch von den verwendeten Applikati-
onen abhängig und muss kundenspe-
zifisch ermittelt werden. Hierbei sollte
man beachten, dass die Gesamtleis-
tung des Systems durch die
schwächste Komponente bestimmt
wird. Hinzu kommt, dass durch die
Architektur des 32-bit Betriebssystems die internen Strukturen und der virtuelle Adressraum eingeschränkt sind. Jedoch
trifft dies auf die PRIMERGY RX100 S4 nicht in dem Maße zu wie bei anderen PRIMERGY Systemen, da sie im maxi-
malen Speicherausbau auf 8 GB begrenzt ist.
Insbesondere Anwendungen, die Speicher-
und nicht CPU-limitiert sind, profitieren von der
64-bit Architektur. Dabei sollte aber auch nicht
verschwiegen werden, dass 64-bit Betriebs-
systeme und 64-bit Anwendungen in der
Regel mehr Arbeitsspeicher benötigen als die
32-bit-Versionen, denn alle Adresszeiger sind
bei 64-bit doppelt so breit. Im Extremfall führt
das bei 64-bit zu einem doppelten Speicher-
bedarf im Vergleich zu 32-bit. Wie die neben-
stehende Grafik zeigt, belegt der gleiche Be-
nutzer, der den Desktop gestartet hat und mit
Microsoft Word 2003 arbeitet, auf dem 64-bit
System ca. 60% mehr Arbeitsspeicher. Die
Anwendung, mit der der Terminal Server
Benutzer arbeitet, ist in beiden Fällen
Microsoft Word, welches heute nur als 32-bit
Version existiert. Die Microsoft Terminal
Services liegen als Bestandteil des Betriebs-
systems in einer 64-bit Version vor.
(Medium Lastprofil, Microsoft Office 2003, Microsoft Terminal Services)
© Fujitsu Siemens Computers, 2006-2007 Seite 24 (27)