White Paper Sizing Guide Terminal Server Sizing Guide | Ausgabe: 3.3 Dezember 2006 |
Wird das Terminal Server-System hingegen gleichzeitig noch als Datei- oder Datenbank-Server eingesetzt, so gelten für das Disk-Subsystem natürlich zusätzliche Kriterien, wie sie für Datei- oder Datenbank-Server typisch sind. Von einer solchen Konstellation ist jedoch abzuraten, es sei denn, das System wird nur in einem sehr begrenzten Workgroup-Umfeld eingesetzt. Ansonsten sollten dedizierte Systeme für die einzelnen Aufgaben, wie Terminal Server, Datei-Server, Datenbank- oder Applikationsserver, aufgebaut werden. Nur so kann ein Server-System optimal für seinen Aufgabenbereich zugeschnitten werden.
Insbesondere bei einer »load-balanced Terminal Server-Farm« ist es wichtig, die Dateien der Benutzer nicht lokal auf den Terminal Server abzulegen, sondern auf einem zentralen Disk-Subsystem. Hierzu ist ein Network Attached Storage (NAS) oder auch ein klassischer File-Server am besten geeignet.
Man unterscheidet folgende Arten von Disk-Subsystemen:
Direct Attached Storage (DAS) bezeichnet eine Speicher-Technologie, bei der die Festplatten direkt an einen oder mehrere im Server eingebauten Festplatten-Controller angeschlossen werden. Typischerweise wird SCSI in Verbindung mit intelligenten RAID-Controllern eingesetzt. Diese Controller sind relativ preisgünstig und bieten eine gute Performance. Die Festplatten finden entweder im Server- Gehäuse oder in externen Disk-Gehäusen Platz. Ein DAS bietet erstklassige Performance und ist bei kleinen und mittleren Installationen eine gute Wahl. Für große Installationen sind jedoch begrenzte Skalierung, die aufwändige Verkabelung und die eingeschränkte Cluster-Tauglichkeit nachteilig. Da das Disk-Subsystem dediziert einem Server zugeordnet ist, ist es für eine zentrale Ablage der Benutzerdateien in Server-Farmen nicht nutzbar.
Network Attached Storage (NAS) ist im Prinzip ein klassischer File-Server. Ein solcher NAS-Server ist spezialisiert auf die effiziente Verwaltung großer Datenmengen und stellt diesen Speicher über ein LAN anderen Servern zur Verfügung. Intern verwenden NAS-Server typischerweise wieder die Platten- und Controller-Technologie des DAS. Für den Datentransport von und zu den Servern werden klassische LAN-Infrastrukturen genutzt. Dadurch können NAS-Systeme recht kostengünstig aufgebaut werden. Da der Datenspeicher nicht dediziert einem Server zugeordnet ist, lässt es sich ideal von Server-Farmen zur zentralen Ablage der Benutzerdateien nutzen.
Storage Area Network (SAN) lässt sich auf Basis von Fibre-Channel und LAN (iSCSI) aufbauen.
•SAN auf Fibre-ChannelBasis verwendet im Gegensatz zum NAS nicht das LAN für den Datentransport, sondern ein eigenes Netz hoher Bandbreite auf Basis von Fibre-Channel (FC). Zum Aufbau einer Fibre-Channel Infrastruktur sind spezielle FC-Controller sowie eine spezielle Verkabelung und FC-Switches notwendig.
•SAN mit iSCSI (IP SAN) verwendet im Gegensatz zum SAN auf Fibre-Channel Basis das LAN für den Datentransport. Im Laufe des vergangenen Jahres begann »Internet SCSI« (iSCSI) als weitere Form des SAN sich immer weiter durchzusetzen. Dabei ist nicht, wie bei Fibre-Channel, eine komplett eigene Infrastruktur mit speziellen Boards, spezieller Verkabelung und Switches notwendig, sondern es können vorhandene TCP/IP Infrastrukturen verwendet oder gegebenenfalls erweitert werden. Der Aufbau und das Management separater Speichernetze für iSCSI unterscheiden sich nicht vom Aufbau und der Verwaltung von »normalen« TCP/IP-Netzen. Beim Betrieb von iSCSI kann in den meisten Fällen ganz auf spezielle Controller verzichtet werden, da es Softwarelösungen gibt, die auf den in den PRIMERGY Servern eingebauten Netzwerkadapter die notwendige Funktionalität zur Verfügung stellen.
Bei einem SAN werden alle Server und die Storage Systeme miteinander verbunden. Allerdings sind die Daten dediziert den einzelnen Servern zugeordnet, so dass ein SAN, unabhängig davon ob es sich um Fibre-Channel oder um iSCSI handelt, sich nicht zur zentralen Ablage für die Benutzerdateien in einer Server-Farm eignet.
Zum Sizing von Disk Subsystemen wurde ein eigenes White Paper »Disk Subsystem Sizing – RAID