Arbeitsspeicher

White Paper Sizing Guide Terminal Server Sizing Guide

Ausgabe: 3.3 Dezember 2006

Arbeitsspeicher

Den stärksten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Terminal Servers übt der Arbeitsspeicher aus. Dabei spiegelt sich dies insbesondere in der Antwortzeit wider. Denn Windows verschafft sich bei Bedarf weiteren virtuellen Speicher durch Auslagern (Pagen) von momentan nicht benötigten Daten aus dem Arbeitsspeicher (RAM) in die Auslagerungsdatei (Pagefile) auf Festplatte. Da Plattenzugriffe aber mindestens um die Größenordnung 1000 langsamer sind als Speicherzugriffe, führt dies unmittelbar zum Zusammenbruch der Leistung und zu einem rapiden Anstieg der Antwortzeiten.

In der Praxis setzt heute nicht die Hardware die Grenzen, sondern die Software-Architektur. Die heute zumeist eingesetzte Software im 32-bit Design kann die zur Verfügung stehende Hardware häufig nicht mehr voll nutzen. Im speziellen ergibt sich eine Limitierung bei der Adressierung des Arbeitsspeichers, bei der 32- bit Anwendungen auf 4 GB virtuellen Adressraum begrenzt sind. Ist der Server physikalisch mit mehr als 4 GB Arbeitsspeicher ausgestattet, so kann dieser Speicher zumeist nicht effektiv genutzt werden. Durch die Abhängigkeit zwischen dem Bedarf an Arbeitsspeicher und Rechenleistung können viele Anwendungen auch die Rechenleistung, die 8-way und 16-way Server bereitstellen, nicht ausschöpfen.

Die Prozesse der Benutzer belegen virtuellen Speicherplatz, unabhängig davon, ob die Benutzer gerade aktiv arbeiten oder nicht und sogar auch, wenn sich die Sitzung gerade im Status »disconnected« befindet. Da diese Grenzen den virtuellen Speicherplatz betreffen, würde man durch Hinzufügen von Hauptspeicher keine Verbesserung erreichen. Microsoft hat bereits in der 32-bit Version von Windows Server 2003 Verbesserungen hinsichtlich der Speicherverwaltung durchgeführt: der begrenzte virtuelle 32-bit Adressbereich wird vom Kernel optimaler ausgenutzt, so dass mit Windows Server 2003 mehr Benutzer arbeiten können als mit Windows 2000 Server. Dies gilt natürlich nur für Systeme, bei denen die virtuelle Speicherverwaltung der Engpass ist. Auf Systemen, bei denen die CPU oder der physikalische Speicher der Engpass ist, können bei Windows 2000 Server und bei Windows Server 2003 die gleiche Anzahl von Benutzern betrieben werden.

Erst mit 64-bit Betriebssystemen und 64-bit Anwendungen wird hier Abhilfe geschaffen. Zwar gibt es heute 64-bit Versionen von Windows Server 2003 und 64-bit PRIMERGY Systeme, jedoch mangelt es an 64-bit Anwendungen. Aber auch 32-bit Anwendungen können von einem 64-bit Betriebssystem profitieren.

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Speicher-relevanten Unterschiede der verschiedenen 32-bit und 64-bit Windows Produkte, die für Terminal Server sinnvoll eingesetzt werden können:

 

 

 

Windows Server 2003 R2

 

 

Windows Server 2003 R2 x64

 

 

 

 

 

 

 

 

Windows Produkt

 

Standard

 

 

Enterprise

 

 

Standard

 

 

Enterprise

 

 

 

 

Edition

 

 

Edition

 

 

Edition

 

 

Edition

 

 

Anzahl Prozessoren

 

1 – 4

 

 

1 – 8

 

1 – 4

 

 

1 – 8

 

Max. RAM

 

4 GB

 

 

64 GB

 

 

32 GB

 

 

1 TB

 

 

 

 

 

(mit PAE)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

gesamter virtueller

 

 

4 GB

 

 

 

16 TB

 

 

Adressraum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 GB

 

 

 

2 GB

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Virtueller Adressraum

 

3 GB wenn mit

 

 

4 GB wenn mit

 

eines 32-bit Prozesses

 

 

 

/LARGEADDRESSAWARE

 

 

 

/3GB Switch gebootet

 

 

übersetzt wurde

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Virtueller Adressraum

 

 

-

 

 

 

 

8 TB

 

 

eines 64-bit Prozesses

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Fujitsu Siemens Computers, 2006

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Fujitsu 68 manual Arbeitsspeicher, Seite 39