Prozessorauslastung

White Paper Sizing Guide Terminal Server Sizing Guide

Ausgabe: 3.3 Dezember 2006

Die Performance Counter des Terminal Servers werden vom Controller abgefragt und über die gesamte Messphase ausgewertet. Die Daten der anderen beteiligten Systeme wie Lastgeneratoren, Controller und Infrastruktur-Server werden zur Kontrolle überwacht, um sicherzustellen, dass diese nicht überlastet sind oder dass eine Messung durch Seiteneffekte ungültig ist.

Alle Messungen des Terminal Server Sizing Guides ab Version 3.1 wurden mit diesem Typ der Messung durchgeführt.

Prozessorauslastung

Es ist insbesondere festzulegen, wann ein Server ausgelastet ist. Denn sicherlich lässt sich auf einem System, auf dem n Applikationen laufen, auch noch eine n+1-te starten. Aber es ist ja nicht zweckmäßig, einen Server beliebig zu überlasten. Dies würde nur ermitteln, wie »dehnbar« die Verwaltungstabellen des Betriebssystems sind. Vielmehr muss man ein Maß für stabiles Arbeiten des Systems finden. Ist dieses überschritten, so wird das System überlastet und wird instabil. Alle Windows Server Betriebssysteme bieten hierfür eine Vielzahl von Performance Countern, die Auskunft über den Systemzustand geben. Ein Indikator für die Aus- bzw. Überlastung des Systems ist die »Processor Queue Length«. Dieser Counter gibt an, wie viele Threads auf ihre Ausführung durch die CPU warten. Steigt dieser Counter signifikant und kontinuierlich an, so ist dies ein Hinweis auf eine Überlastung des Systems. Dabei ist zu bedenken, dass unabhängig von der Anzahl Prozessoren nur ein Counter für die Queue-Länge geführt wird. Auch bei einem hohen Wert für die Queue-Länge muss die prozentuale CPU-Auslastung nicht nahe 100% sein, auch bei niedrigerer CPU- Auslastung von unter 50% kann es zum Ansteigen der Prozessor-Queue kommen. Dies tritt dann auf, wenn sich eine Vielzahl von Prozessen im Idle-Zustand befindet, ein Zustand, der beim Terminal Server-Szenario insbesondere durch eine Vielzahl von Benutzern erreicht wird, die im Prinzip nichts weiter tun, als eine Applikation offen zu halten (vgl. Kapitel »Anzahl Prozesse«).

Reaktionszeit

Ein zweites Maß für die Stabilität des Servers ist die Antwortzeit, mit der ein Server auf Eingaben des Benutzers reagiert. Sie hängt natürlich unmittelbar mit Prozessor-Auslastung und Prozessor-Queue-Länge zusammen.

Bei den Messungen mit konstanter Benutzeranzahl wird der Terminal Server so weit belastet, bis die durchschnittliche CPU-Auslastung über 70% liegt, die Prozessor-Queue signifikant ansteigt oder die Antwortzeit der Applikation sich gegenüber einer Referenzzeit um mehr als 10% verlängert.

Um die Referenzzeit festzulegen, wird auf fünf Lastgeneratoren je eine Instanz des betreffenden Lastprofils gestartet und dreimal erfolgreich durchlaufen. Die Referenzzeiten sind hauptsächlich von den Wartezeiten innerhalb der Skripte begrenzt und unterscheiden sich nur minimal von System zu System. Die Referenzzeiten selbst werden nicht verwendet, um die Leistungsfähigkeit des betreffenden PRIMERGY Systems zu dokumentieren, sondern nur, um die Verlängerung der Antwortzeiten zu berechnen.

Um die Antwortzeiten zu bestimmen, wird aus allen Messdaten der einzelnen Messpunkte, die die Clients während der Messphase ermitteln und an den T4US-Controller senden, der Durchschnitt gebildet und mit den Referenzzeiten verglichen.

Da von allen Messwerten während der Messphase der Durchschnitt gebildet wird, ist der Prozentsatz, um den sich die Antwortzeiten verschlechtern dürfen, mit 10% nicht sehr hoch.

Bei einer Messung mit konstanter Benutzeranzahl wird die Anzahl Benutzer vorgegeben, mit der der Terminal Server während der Messung arbeitet, und erst nach Durchlauf der Messung kann festgestellt werden, ob der Terminal Server diesen Anforderungen noch gewachsen war oder nicht.

© Fujitsu Siemens Computers, 2006

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Fujitsu 68 manual Prozessorauslastung, Reaktionszeit, Seite 21