Skalierung

White Paper Sizing Guide Terminal Server Sizing Guide

Ausgabe: 3.3 Dezember 2006

Skalierung

Bei der Skalierung – das ist der Prozess, das System an die benötigte Leistung anzupassen – werden zwei Methoden unterschieden:

Beide Szenarien, sowohl Scale-Up als auch Scale-Out, werden von Terminal Server unterstützt.

Scale-Up

Beim Scale-Up wird die Leistung eines Terminal Servers durch den Einsatz leistungsfähigerer Hardware, also insbesondere Rechenleistung und Arbeitsspeicher, erhöht. Diesem Skalierungsprozess sind Grenzen durch die maximale Größe eines Server-Systems gesetzt.

Theoretisch benötigt man »nur« eine beliebig leistungsfähige Hardware und würde im Scale-Up-Szenario einen beliebig leistungsfähigen Terminal Server erhalten. Dies ist jedoch leider nur Theorie. So ist die Skalierung mit wachsender Anzahl Prozessoren nur im

Idealfall einer optimal parallelisierbaren Anwendung linear. Je mehr Zugriffe jedoch auf gemeinsame Ressourcen, wie Arbeitsspeicher, Festplatten oder Netzwerk erfolgen, und somit eine Koordination zwischen den Prozessoren bedingen, umso mehr flacht die Skalierungskurve ab. Im Extremfall kann es bei einer sehr großen Anzahl Prozessoren und sehr hohem Koordinationsanteil der Prozessoren un- tereinander sogar zu einem »Umkippen« der Skalierung kommen. Man bezeichnet diesen Sachverhalt auch als »Amdahls Gesetz«, nach Gene Amdahl, der dieses 1967 untersuchte und in ein mathematisches Modell fasste.

Designer von großen Multiprozessorsystemen wirken

dem entgegen, indem sie den Prozessoren große Caches beiseite stellen oder Gruppen von Prozessoren bilden und diesen eigenen Arbeitsspeicher und I/O-Komponenten zuordnen.

In der Praxis setzt heute oft nicht die Hardware die Grenzen, sondern die Software-Architektur. Die heute zumeist eingesetzte Software im 32-bit Design kann die zur Verfügung stehende Hardware häufig nicht mehr voll nutzen. Im speziellen ergeben sich Limitierungen bei der Adressierung des Arbeitsspeichers, durch die 32-bit Anwendungen auf 4 GB virtuellen Adressraum begrenzt sind. Ist der Server physikalisch mit mehr als 4 GB Arbeitsspeicher ausgestattet, so kann dieser Speicher zumeist nicht effektiv genutzt werden. Durch die Abhängigkeit zwischen dem Bedarf an Arbeitsspeicher und Rechenleistung können viele Anwendungen auch die Rechenleistung, die moderne Systeme mit 8 oder 16 CPU-Sockeln bereitstellen, nicht ausschöpfen.

Auch für Terminal Server ergibt sich eine Grenze, ab der ein Scale-Up nicht mehr die gewünschte Leistungssteigerung zeigt Diese ist bei dem heutigen 32-bit Windows Server 2003 bei einem 4-way System mit 4 GB Arbeitsspeicher zu sehen. Daher waren Terminal Server-Umgebungen bisher klassische Scale- Out-Szenarien. Mit 64-bit-Betriebssystemen und 64-bit-Anwendungen werden diese Grenzen überwunden, so dass viele Kunden heute vor der Frage stehen, ob die neue 64-bit-Welt eine Lösung für die bisherigen Engpässe darstellt. Siehe hierzu die Kapitel »Rechenleistung«, »Arbeitsspeicher« und »Betriebssystem«).

© Fujitsu Siemens Computers, 2006

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Fujitsu 68 manual Skalierung, Scale-Up