White Paper Sizing Guide Terminal Server Sizing Guide | Ausgabe: 3.3 Dezember 2006 |
Anzahl Prozesse
Auch wenn es paradox klingt: es kann Konstellationen geben, in denen, obgleich ausreichend CPU- und Speicher-Ressourcen zur Verfügung stehen, es zu Leistungsengpässen kommen kann. Auch Disk-I/O oder Netzwerke stellen in dieser Situation keinen Engpass dar, sondern quasi die Systemarchitektur. Diese Situation wird insbesondere von einer großen Anzahl an Benutzern, die viele Prozesse mit einer geringen gleichmäßigen Last induzieren, provoziert. Wie bereits im Abschnitt »Messmethode« erläutert, spielt die Prozessor-Warteschlange eine nicht zu vernachlässigende Rolle. So gibt es in Abhängigkeit der Prozessor- Leistung und Prozessor-Anzahl einen Punkt, an dem das System keine weiteren Prozesse und somit Clients mehr bedienen kann. Im Prinzip ist hierbei das System nur noch damit beschäftigt, die Prozesse zu verwalten. Oder in »Fachchinesisch« ausgedrückt: In einem Multitasking-Betriebssystem erhält jeder Prozess eine Zeitscheibe, die er nicht schnell genug wieder frei gibt. Diese Situation könnte nur durch kleinere Zeitscheiben und somit größeren Turn-Around-Zeiten behoben werden. Dies hätte jedoch in anderen Lastsituationen negative Auswirkungen auf die Grundlast, die das Betriebssystem erzeugt. Die Anzahl Prozesse, ab der diese Situation eintritt, hängt neben der zur Verfügung stehenden CPU-Leistung und -Anzahl leider aber auch von der verwendeten Applikation ab, sodass keine generelle Formel hierfür angegeben werden kann. Bei Heavy Usern tritt dieser Effekt meist nicht zu Tage, da hier andere Ressourcen, wie Speicher und Rechenleistung die dominierenden Begrenzungsfaktoren sind.
© Fujitsu Siemens Computers, 2006 | Seite 57 (68) |