White Paper Sizing Guide Terminal Server Sizing Guide
Wie bereits erwähnt, hilft sich ein System, das mit zu wenig Hauptspeicher ausgestattet ist, indem es nicht benötigte Daten auf die Festplatte auslagert.
Das Windows Betriebssystem und die laufenden Anwendungen belegen mehr Speicher, wenn noch genügend Hauptspeicher zur Verfügung steht. Erst wenn der freie Speicher unter einen bestimmten Schwellwert fällt, wird »aufgeräumt«. Dies lässt sich durch eine Messung mit einem Microsoft Terminal Server System, das mit nur
512 MB Hauptspeicher ausgestattet war, veranschaulichen. Im neben- stehenden Bild ist der Zeitpunkt, an dem das System einen drohenden Speicher- engpass erkennt, an der ersten senkrechten Linie zu erkennen. Der »Working Set« wird verkleinert, dadurch steigt der verfügbare Speicher an. Durch diese Maßnahme des Betriebs- systems können auf dem Terminal Server mehr Benutzer arbeiten. Dieses
hier beschriebene Auslagern von nicht benötigten Speicherbereichen ist durch die Memory Managing Mechanismen des Betriebssystems bedingt und fällt noch nicht unter das gefürchtete »Paging«. Beim Pagen werden aufgrund des Speicherengpasses Speicherbereiche auf die Festplatte geschrieben, die jedoch noch in Benutzung sind und daher beim nächsten Zugriff wieder von der Platte in den Arbeitsspeicher geladen werden müssen.
Am Beispiel einer PRIMERGY RX200 mit 81 Benutzern wurde untersucht, wie sich die Größe des Hauptspeichers auf die Antwortzeiten des Terminal Servers auswirkt. In diesem Fall erwiesen sich 4 GB RAM als ausreichend, 2 GB RAM als knapp bemessen und 1 GB RAM als zu klein.
Bei nahezu gleicher Prozessor- auslastung (linker Balken in jeder Vierergruppe) von 44% bis
46% erkennt man gut den Ein- fluss der Arbeitsspeichergröße. Bei einem zu geringen Speicherausbau von nur 1 GB, ist der Terminal Server gezwun- gen, Teile des Betriebssystems auf Festplatte auszulagern (Pagen). Mit 184 Zugriffen pro Sekunde auf das Pagefile (zweiter Balken von links) gegenüber 11 bei 2 GB und 0.7 bei 4 GB Speicherausbau . Die 184 Plattenzugriffe pro Sekunde liegen zudem über dem, was
eine einzelne Festplatte leisten kann, wie die
Bei einer Ausstattung mit 2 GB Arbeitsspeicher erkennt man, dass der Engpass beseitigt ist. 10 Fest- plattenzugriffe auf das Pagefile sind völlig normal. Die Zeit für den Start einer neuen Terminal Server Session sinkt von 62 auf 49.8 Sekunden (vierter Balken).
Eine weitere Vergrößerung des Arbeitsspeichers auf 4 GB RAM führt hingegen zu keiner nennenswerten Leistungssteigerung. Zwar sinken die Zugriffe auf das Pagefile weiter, dies wirkt sich jedoch nicht in einem schnelleren Start neuer Sessions aus.
© Fujitsu Siemens Computers, 2006 | Seite 43 (68) |