PowerH SERIES

Advanced Thermal Protection

Mit den Endstufen der PowerH SERIES wird das neue System Advanced Thermal Protection (ATP) eingeführt. Dieses neue System unterscheidet sich richtungsweisend von traditionellen thermischen Schutzmechanismen. Diese schalten relativ frühzeitig den gesamten Signalpfad ab, sobald die Lüfter nicht mehr in der Lage sind, die Verlustwäre aus der Endstufe abzuführen.

Das Abschalten des Signalpfades ist im ATP-System erst der letzte von drei aufeinander folgenden Schritten. Zuvor wird über zwei Maßnahmen zur Leistungsbegrenzung versucht, die Endstufe wieder in einen thermisch stabilen Arbeitsbereich zu bringen. Als erster Schritt wird die Maßnahme Voltage Limitation ausgeführt. Hierbei erfolgt eine Einschränkung der internen Versorgungsspannung der Endstufenblöcke. Dies geht zwar objektiv mit einer Verringerung der Spannungsdynamik einher, ist jedoch bei Musik- oder Sprachsignalen subjektiv kaum wahrnehmbar. Trotz der kaum vorhandenen akustischen Beeinflussung ist der erreichte Effizienzgewinn in der Endstufe so hoch, dass die Wärmeentwicklung deutlich reduziert wird. Sobald die Temperatur der Endstufe wieder unkritische Werte erreicht hat, wird unmerklich auf die volle Versorgungsspannung zurückgeschaltet. Sollte in Extremsituationen die Maßnahme Voltage Limitation nicht ausreichend sein, wird als zweiter Schritt die Maßnahme Thermal Limiter aktiviert. Hierbei wird die Verstärkung der Endstufe dezent reduziert. Erst wenn auch diese Maßnahme für eine Wiederherstellung eines thermischen Gleichgewichts nicht ausreicht, wird als letzter Schritt durch die Maßnahme Thermal Mute der Signalpfad komplett abgeschaltet.

Durch die stufenweise Arbeitsweise der Advanced Thermal Protection können Endstufen der PowerH SERIES in solchen Situationen noch arbeiten, in denen viele andere Endstufen bereits abgeschaltet hätten. Jeder begrenzende Eingriff in den Signalweg wird dem Anwender unverzüglich durch Aufleuchten der PROTECT-LED signalisiert. Durch die Anzeige in IRIS-Net™ kann der FoH-Engineer eingreifen, bevor es zu einer merklichen Beeinträchtigung der Audioperformance kommt.

Monitoring Ambient Temperature

Endstufen der PowerH SERIES messen während des Betriebs ständig die Temperatur an mehreren aktiven elektrischen Komponenten. Zusätzlich wird auch die Temperatur der angesaugten Kühlluft, und damit der Umgebung der Endstufe, erfasst. Sollten aus irgendeinem Grund die Belüftungsöffnungen massiv blockiert sein, oder sollte die angesaugte Außenluft die zur effektiven Kühlung zulässige Höchsttemperatur überschreiten, würde dies unweigerlich zur Überhitzung der Endstufe führen. Dieser Zustand kann unter Umständen auch während des Leerlaufs der Endstufe beispielsweise in einem geschlossenen Rack auftreten. Während des Leerlaufs greifen die Schutzmaßnahmen der Advanced Thermal Protection (siehe vorheriger Abschnitt) jedoch kaum. Daher wird bei einer massiven thermischen Belastung der Endstufe aufgrund ungenügender Kühlung diese in den Standby-Modus geschaltet. In diesem Fall blinken die PROTECT-LED und die STANDBY-LED abwechselnd. Nach ca. 20 Minuten schaltet sich die Endstufe automatisch wieder ein. Alternativ kann die Endstufe auch über den Netzschalter bzw. IRIS-Net™ vorzeitig wieder eingeschaltet werden, falls sich das Gerät genügend abgekühlt hat.

HF-Limiter

Bei Aussteuerung der Endstufe mit hochfrequenten Signalen und gleichzeitig hohem Pegel wird die Verstärkung nach einiger Zeit automatisch reduziert, um eine Beschädigung der Ausgangsstufe zu verhindern. Aussteuerungen dieser Art entstehen, wenn bei einem Gerät der vorgeschalteten Signalkette eine Fehlfunktion auftritt. Besonders kritisch für die Endstufe und daran angeschlossenen

78 Bedienungsanleitung

Page 78
Image 78
Dynacord H 2500, H 5000 owner manual Advanced Thermal Protection