42 Kapitel 5—Digital-Ein-/Ausgänge & Cascade

5 Digital-Ein-/Ausgänge & Cascade

Über die Wordclock-Synchronisation

Im Gegensatz zu analogen Geräten können digitale Geräte auf der digitalen Ebene nur Signale übertragen, wenn sie alle den gleichen Takt verwenden. Ist das nämlich nicht der Fall, kommt es zu Rauschen, Aussetzern und Klickgeräuschen, die das Material unbrauchbar machen. Es muss also eine Form der Synchronisation geben. Das hierfür verwendete Signal nennt man den Digital-Zeittakt(oftmals auch kurz und griffig Wordclock). Wordclock hat übrigens nichts mit der zeitlichen Synchronisation (dem „Gleichlauf”) von Sequenzern o.ä. zu tun und ist demnach nicht dasselbe wie SMPTE/EBU oder MIDI Timecode (MTC). Letzteres Signal erlaubt die Synchronisation von MIDI-Geräten. Andererseits beruhen digi- tale Signalbearbeitungen jedoch ebenfalls auf einem Zeittakt –eben Wordclock. Und da jedes digitale Gerät einen internen Zeitgeber enthält, käme es zu unerwünschten Nebenef- fekten, wenn man sie nicht auf die eine oder andere Art gleichschalten könnte.

In einer Audio-Anlage gibt es in der Regel einen Taktgeber (den sog. Master), dessen Word- clock-Signal über BNC-Kabel zu allen anderen Geräten übertragen und von diesen ausge- wertet wird. Das Wordclock-Signal kann jedoch auch über digitale Signalverbindungen, darunter AES/EBU, ADAT und Tascam ausgegeben und verteilt werden.

Wenn Sie das 02R96 ausschließlich mit analogen Ein- und Ausgängen verwenden, brauchen Sie sich darum nicht weiter zu kümmern, weil das 02R96 dann ja seinen internen Zeittakt verwenden kann. Wenn Sie jedoch mit Digital-Geräten arbeiten, muss ein Gerät als Master fungieren, während die anderen als Slaves verwendet werden.

Das 02R96 kann als Wordclock-Master fungieren und unterstützt folgende Frequenzen:

44.1kHz, 48 kHz, 88.2 kHz und 96 kHz. Bei Bedarf kann es sich jedoch auch als Slave in den Wordclock-Takt eines externen Gerätes einklinken. Den externen Wordclock-Takt kann es über die SLOT-Eingänge, die 2TR DIGITAL-Buchsen, den CASCADE IN-Port oder über die BNC WORD CLOCK IN-Buchse beziehen.

Wenn in Ihrer Anlage nur ein Wordclock-Signal verwendet und zu den Slave-Geräten durchgeschleift wird, müssen auch die Geräte eingeschaltet sein, die Sie zur Zeit nicht brau- chen. Schalten Sie immer zuerst den Wordclock-Master und danach die Slave-Geräte ein. Beim Ausschalten muss diese Reihenfolge umgekehrt werden: zuerst die Slaves und danach der Master. Vor dem Einsatz sollten Sie jeweils nachschauen, ob sich alle Slaves in das Word- clock-Signal des Masters einklinken. In der Regel sind synchronisationsfähige Geräte mit einer Anzeige oder Diode ausgestattet, die leuchtet, wenn ein brauchbares Wordclock-Signal empfangen wird. Siehe die Bedienungsanleitung der verwendeten Geräte.

Wordclock-Verbindungen

Das 02R96 bietet einen BNC Wordclock-Eingang und einen BNC- Ausgang. Externe Wordclock-Taktgeber müssen mit der WORD CLOCK IN-Buchse verbunden werden. Bei Bedarf kann auch der 75Ω ON/OFF-Schalter (siehe S. 44) aktiviert werden. An der WORD CLOCK OUT-Buchse liegt ein Wordclock-Signal derselben Sampling-Frequenz an wie jene, die das 02R96 selbst verwendet.

02R96—Bedienungsanleitung